1) Hallo Markwin, vielen Dank, dass du dir kurz Zeit genommen hast. Wir befinden uns nun im zweiten Lockdown. Was war dein erster Gedanke, als Ende Oktober die Meldung kam, dass die Saison unterbrochen wird, auch im Hinblick auf die Form der Mannschaft zu diesem Zeitpunkt?
M. K.: Gern. Ich denke, wir haben alle gewusst, dass diese Saison nicht durchgespielt werden kann, allerdings war man natürlich trotzdem sehr enttäuscht, als dann tatsächlich die Nachricht kam. Wir hatten uns Mitte Oktober zwar bereits auf eine Pause eingestellt, diese sollte aufgrund der spielfreien Wochenenden jedoch bloß 2 bzw. 3 Wochen andauern. Die Saison startete mit einem Formhoch und ging kurzerhand mit einem kleinen Tief weiter - sehr schwierig zu sagen, wie wir bis zur geplanten Winterpause weitergespielt hätten. Der Wille, an die Leistungen zu Saisonbeginn wieder anzuknüpfen, war jedenfalls sehr groß.
2) Nach einer soliden ersten C-Kreisliga-Saison startete deine Mannschaft mit 2 Siegen in die neue Saison. Was habt ihr euch für die laufende Saison vorgenommen und was habt ihr aus der abgelaufenen Saison gelernt?
M. K.: Genau, wir haben die ersten beiden, sehr wichtigen und schwierigen Spiele gegen Netphen und CCS Siegerland für uns entscheiden können, was uns einen sehr guten Einstieg in die Saison beschert hat. Dementsprechend enttäuscht waren wir, als wir die beiden darauffolgenden Spiele verloren haben bevor es in den Lockdown ging, denn das hatten wir uns natürlich anders vorgestellt. Das Ziel in unserer Mannschaft war und ist, dass wir das Zusammenspiel untereinander stärken. Da wir ein noch recht junges Team sind und noch nicht allzu lange miteinander spielen ist es wichtig, dass wir unseren Spielstil aufeinander abpassen und mehr Sicherheit in die Mannschaft bringen. Da das Teilnehmerfeld in unserer Liga auf nur 11 Mannschaften begrenzt wurde, haben wir uns definitiv in den Top 10 gesehen. Spaß beiseite, wir woll(t)en einen soliden Platz im Mittelfeld erreichen, um uns vorerst als Kreisliga C-Mannschaft zu etablieren und ich denke, das hätten wir auch erreicht. Die letzte Saison hat uns gezeigt, dass wir ein großes Potenzial haben, dieses aber noch gezielter auf dem Platz einsetzen müssen. Unsere aktuelle Trainerkombination ist dabei jedoch sicherlich sehr hilfreich.
3) Wo erkennst du die Stärken und auch die Schwächen der Mannschaft? Wo siehst du euch langfristig?
M. K.: Unsere Stärken liegen definitiv in dem Willen, das Beste aus sich herauszuholen und an dem Potenzial und Talent, das in unserer Mannschaft liegt. Dass wir nach Rückständen gegen Netphen und CCS wieder zurückgekommen sind und die Spiele für uns entscheiden konnten hat gezeigt, was uns eigentlich möglich ist. Das verdanken wir auch nicht zuletzt unserer insgesamt verhältnismäßig hohen Ausdauer. Leider haben wir auch das große Problem, dass wir meist etwas verschlafen aus den Halbzeitpausen auf den Platz kommen und uns schnell Gegentore einfangen. Zudem müssen wir beispielsweise noch das Spiel mit dem Ball unter Druck verbessern, was beides sehr viel Kopfsache ist. Wir sind aber zuversichtlich, auch diese Schwächen in den Griff und wenn möglich abstellen zu können. Mittelfristig können wir uns mit der zweiten Mannschaft sicherlich auf die Kreisliga C einstellen, wobei wir hoffen, uns längerfristig am Ende der Saisons immer ein Stückchen weiter oben wiederzufinden. Wo das am Ende hinführt wird sich zeigen.
4) Wie empfindest du generell die Stimmung im Verein, die Stimmung zwischen den Mannschaften und auch den Kontakt zum Jugendbereich?
M. K.: Aktuell ist das mit dem Kontakt ja leider etwas schwierig, allerdings steht dieser Verein ja für Zusammenhalt. Sehr häufig kommt es vor, dass Spieler aushelfen und das nicht, weil man muss, sondern weil wir uns alle gegenseitig helfen wollen. In jedem Spiel versuchen wir, uns gegenseitig am Spielfeldrand zu unterstützen und man freut sich natürlich auch, wenn die Jugendspieler zum Zuschauen kommen, denn eines Tages findet man sich vielleicht ja in derselben Mannschaft wieder. Wir alle können es kaum abwarten, wieder auf dem Platz stehen zu können, vor allem auch genau wegen diesem Gefühl, mit diesen Leuten Fußball spielen zu können. Kurz gesagt: die Stimmung war bis zum letzten Training sehr gut und ich denke, dass das nach dem Wiederanpfiff so weitergeht oder eher noch besser sein wird.
5) Wo siehst du den SV Eckmannshausen in 5 Jahren?
M. K.: Der SVE wird sich in 5 Jahren weiterentwickelt haben, wobei das, worum es geht nie aus den Augen verloren wird: ein Verein, in dem jeder willkommen ist, der gerne Fußball spielt. Da wir hier sehr glücklich sind, bin ich auch der Meinung, dass es - bis auf wenige Äußerlichkeiten - gar nicht viel Veränderung braucht. Über etwas mehr Zuschauer und weiteren Zuläufen im Jugendbereich freut man sich dennoch immer.