SV Eckmannshausen 1910/79 e.V. 
 

Nachgefragt bei Jens Boldt und Steffen Schulz

1) Hallo Jens, Hallo Steffen, vielen Dank, dass ihr euch kurz Zeit genommen habt. Nach einer ansprechenden Vorbereitung seid ihr mit eurer jungen Mannschaft gut in die Saison gestartet. Wie ordnet ihr die ersten Spiele ein?

J. B.:  Die Vorbereitung war sehr gut nach meinem Empfinden und wir konnten den Saisonstart kaum abwarten. Die ersten beiden Spiele waren etwas glücklich aber nicht unverdient gewonnen worden. Am Ende hatten wir einfach mehr Luft oder den deutlicheren Willen das Spiel für uns zu entscheiden. Giersberg zeigte uns dann, wie es anders laufen kann. Die waren uns in vielen Dingen überlegen und wir müssen noch weiterarbeiten. Es darf auch hier auch nicht vergessen werden, dass wir eine sehr junge Mannschaft haben und Fehler werden gemacht.

St. S.: Beginne zunächst mit den positiven Aspekten. Hier sind im Kern die beiden Siege zum Auftakt zu benennen. Insbesondere gegen eine stark besetzte Mannschaft aus Netphen, die wir in einem in der zweiten Hz. sehr emotionalen Spiel mit 4:3 besiegen konnten. Auswärts auf dem Ascheplatz gegen CCS Siegerland konnten wir mit einem weiteren Erfolg nachlegen, nachdem wir zuvor unsere Trainingseinheiten in Unglinghausen auf entsprechendem Untergrund absolviert hatten.

Die sechs Punkte wurden sich verdient, wenn auch gerade der Sieg gegen Netphen mit drei späten Treffern als glücklich bezeichnet werden darf.

Es folgten zwei Niederlagen. Gegen eine spielerisch reife Giersberger Reserve stand es zur Hz. 1:1, in der Folgewoche gerieten wir in Salchendorf gegen eine pass- und spielstarke Mannschaft Mitte des ersten Durchgangs in Rückstand. Zusammengenommen haben wir in den bisherigen vier Spielen zum Pausentee erst zwei Gegentore bekommen. Im Vergleich dazu sind nach vier Partien saftige 13 weitere GT in den jeweiligen zweiten Halbzeiten. Da es sich um eine in weiten Teilen junge und konditionell fitte Mannschaft handelt, dient dies nicht als Erklärung für derartige Einbrüche. Diesbezüglich sehe ich andere Punkte, die es im Training und in Gesprächen aufzugreifen und anzugehen gilt. Rein personell fehlt es sicherlich an einem erfahrenen Stürmer, der unser System sowie Spielidee ungemein bereichern würde.

Bei allen vier Begegnungen standen bisher beim Kontrahenten physisch und spielstarke Stürmer auf dem Platz, nahezu durchweg mit A-Kreisliga-Erfahrung und/oder darüber befindlichen Spielklassen.

Rein punktemäßig bewegen wir uns im Soll und doch war zuletzt ein Abwärtstrend erkennbar, den wir in als Lernprozess verbuchen und mit den Erkenntnissen und Schlüssen für eine Weiterentwicklung nutzen werden.

 

2) Wo seht ihr die Stärken in der Mannschaft? Und welche Sachen gibt es noch zu verbessern?

J. B.: Der Zusammenhalt ist schon sehr gut. Man kann zusammen auch nach einer Niederlage ein Bier trinken und sich in die Augen schauen. Sportlich sind wir von der Ausdauer her auf einem relativ hohen Niveau und wir haben ein paar schnelle, talentierte Spieler. Vor dem Tor müssen wir noch gefährlicher und etwas „cleverer“ werden. Wann ist es besser ein taktisches Foul zu ziehen als einen gefährlichen Konter zu zulassen? Die Arbeit gegen den Ball aber daran werden wir arbeiten und hoffentlich auch gute Fortschritte erzielen.

St. S.: Die Stärke liegt vor allem in einer einzigartigen Trainingsbeteiligung und dem Willen sich als Team für höhere Aufgaben fortzuentwickeln. Dies erachte ich als Basis, um aus dem erkennbaren Potential, der wie erwähnt jungen Mannschaft, mittelfristig in 2-3 Jahren eine Mannschaft zu formen, die nicht in der C-Liga beheimatet bleiben müsste. Bis dahin gilt es noch einige Abläufe zu verinnerlichen. Um Beispiele zu skizzieren, die es unbedingt zu verbessern gibt: Passspiel unter Gegnerdruck, Laufwege in eigenem Ballbesitz und die Fähigkeit zu erkennen bzw. was braucht mein Team in den verschiedenen Phasen eines Spiels, kurzum als Erfahrung zu bezeichnen.

 

3) Welche Ansprüche habt ihr an die Mannschaft und welche die Mannschaft an sich selbst? Wo soll die Reise diese Saison hingehen?

J. B.: Wir sind in einer starken Gruppe mit nur 11 Mannschaften und gerade das zweite Jahr in der C-Liga. Da sollte ein Platz im Mittelfeld das normale Ziel sein, was bei den wenigen Teams so 4-7 ist. Ich selber will aber jedes Spiel gewinnen, wobei ich auch weiß, dass es nicht so leicht ist ;-)

St. S.: Diese Frage kann ich nur sehr begrenzt beantworten. Meine Sicht darauf ist die, dass die Mannschaft sich noch in einem Findungsprozess befindet. Ich stelle fest, dass die Jungs sich noch sehr auf die Lenkung durch die Trainer verlassen. Erfolgreiche Mannschaften verfügen über etwas, dass darüber hinausgeht – gegenseitiges Pushen und eben eine gewisse Energie in Eigendynamik entwickeln. Als Ziel geben wir eine Mittelfeldplatzierung aus, jedoch bleibt der Weg das Ziel und da gibt es noch einiges zu entdecken und sich anzueignen. 

 

4) Wie empfindet ihr generell die Stimmung im Verein, die Stimmung zwischen den Mannschaften und auch den Kontakt zum Jugendbereich?

J. B.: Die Stimmung im Verein ist herausragend gut. Jeder kann gut mit jedem und das Team übergreifend. Das ist meiner Meinung nach auch das Geheimnis, warum ein kleines Dorf drei Mannschaften im Seniorenbereich stellen kann. Mit der Jugend haben wir wenig Berührungspunkte im Trainingsbetrieb, was natürlich auch Corona geschuldet ist. Sonntags bei den Spielen kommen aber einige zum Zuschauen und das freut uns natürlich sehr.

St. S.: Meines Erachtens bildet eine Jugendabteilung das Herzstück eines jeden Vereins und lebt von dem Engagement der Erwachsenen. Dies ist dem Verein in den vergangenen Jahren zumeist gut gelungen. Selbst habe ich mich über 8 ½ Jahre als Jugendtrainer und im Vorstand eingebracht. Dies kann sicherlich auch in Zukunft nochmal Thema werden.

Die Stimmung im Verein kann als familiär gesehen werden und auch dort gibt es bekanntermaßen Höhen und Tiefen/Krisen. Dazu braucht es eine Haltung daran gemeinsam zu wachsen und die schönen Seiten zu genießen.

Manchmal wirkt das Gesamtbild möglicherweise wie in der Steinzeit, wobei hierbei außer Acht gelassen wird, wie viel Arbeit und Liebe zum Detail von einigen Wenigen darin steckt!

 

5) Wo seht ihr den SV Eckmannshausen in 5 Jahren?

J. B.: Die Jungs haben schon viel Potential und hoffentlich bleiben uns viele aus der jetzigen Jungen im Verein erhalten. Generell sind wir für ein kleines Dorf schon ganz gut aber natürlich schaut man gerne nach oben. Da wir nicht alle Jungendbereiche abdecken können, wäre es natürlich super, wenn es weiter drei Mannschaften bleiben können. Die Heimspiel Sonntage mit drei Spielen hintereinander sind wahnsinnig gut. Wie Matze schon angesprochen hat, wäre es toll, wenn es noch mehr Menschen aus dem Ort genauso sehen und mehr Leute den Weg in die „Arena“ finden würden.

St. S.: Mit neuer Platzdecke, schöner Außenanlage, als Jugendtrainer tätig und sonntags bei den Seniorenspielen als großer Kritiker, der natürlich „früher“ alles besser konnte und heute alles besser weiß ;-).

Bin geneigt davon auszugehen, dass wir auch wieder eine Altherren stellen werden.

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